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Umweltschutz und rechtliche Aspekte beim Einsatz von Silberjodid zur Hagelabwehr

Berichtsantrag

zu

„Umweltschutz und rechtliche Aspekte beim Einsatz von Silberjodid zur Hagelabwehr“

 

der Fraktion der AfD am 30. 10. 2019 im Agrarausschuß für Landwirtschaft und Weinbau und am 31. 10. 2019 im Umweltauschuß des Landtag Rheinland-Pfalz. Die Sitzungen sind öffentlich.

 

In meinem Offenen Brief an die Umweltministerin Frau Ulrike Höfken vom 21.09.2019 zur erlaubten Freisetzung von Silberjodid durch Hagelflieger verwies ich als Quelle meiner Ausführungen auf die Antwort der Landesregierung (Drucksache 17/9603) auf die Kleine Anfrage Hagelabwehr mit Silberjodid (Drucksache 17(9479).

 

Die Landesregierung bestätigt in ihrer Antwort, daß die obere Luftfahrtbehörde des Landes die Freisetzung von Silberjodid zur Hagelabwehr genehmigt habe, Zitat: „Die örtlich zuständige Luftfahrbehörde  des Landes kann Ausnahmen von dem Verbot nach Absatz 1 Satz 1 zulassen, wenn eine Gefahr für Personen oder Sachen nicht besteht“. Zitat Ende.

 

In dem Berichtsantrag werden folgende Fragen an die Landesregierung gestellt, Zitat:

„1. Die obere Landesluftfahrtbehörde geht offensichtlich davon aus, dass beim Einsatz von Silberjodid in der Luft und zur Hagelabwehr keine Gefahr für Mensch und Umwelt besteht. Welche Gutachten und wissenschaftlichen Studien wurden herangezogen und bewertet, um zu diesem Ergebnis zu kommen? Welche Rolle spielten die Begleituntersuchungen des DLR Rheinlandpfalz beim Zustandekommen dieses Urteil? Wurde der Einsatz von Silberjodid und dem Lösungsmittel von einem Umweltmediziner bewertet und beurteilt? Wurden alternative und weniger toxische Einsatzmittel (z.B. Zement) für den Einsatz der Hagelflieger zur Hagelabwehr getestet und wenn nicht warum?

 

2. Hat die Landesregierung oder eine ihrer Behörden vor der Genehmigung des Silberjodid-Einsatzes Kontakt zu Selbsthilfegruppen jodsensibler Menschen gesucht und deren Einvernehmen hergestellt bzw. Bedenken ausgeräumt?

Die Landresregierung möge die Ergebnisse der Begleituntersuchungen des DLR Rheinlandpfalz bzw. einen dementsprechenden Bericht den Ausschussmitgliedern zur Verfügung stellen und erläutern. Warum wurden keine direkten Untersuchungen in der Luft und im Niederschlag durchgeführt, um entsprechende Konzentrationen von Silberjodid und dem Lösungsmittel zu ermitteln?

 

4. Die obere Naturschutzbehörde des Landes RLP erhält jährlich einen Bericht über die Anzahl der Einsätze, die Einsatzorte und die ausgebrachten Mengen an Silberjodid-Lösung. Sind die Berichte öffentlich zugänglich? Wird die betroffene Bevölkerung in den Ausbringungsgebieten über den Einsatz der Hagelflieger informiert? Hat man mittels Befragungen die Akzeptanz der Bevölkerung zur Ausbringung erfaßt? Wie viele Hagelfliegereinsätze gab es seit 2013? Welche Regionen waren betroffen? In welchen Höhen über Grund wurde Silberjodid-Lösung ausgebracht? Welche Gesamtmenge an Silberjodid-Lösung wurde bisher ausgebracht?“  Ende des Zitates aus dem Berichtsantrag der AfD-Fraktion für die Tagesordnungen in den öffentlichen Sitzungen des Agrarausschusses und des Umweltausschusses am

 

1.     Mittwoch, den 30. 10.2019 um 14 Uhr 30 im Abgeordnetenhaus auf der Kaiser-Friedrich- Straße 3, Agrarausschuss, Raum 401 oder 420 (kann beim Pförtner erfragt werden) und

 

2.    des Umweltausschusses am Donnerstag, den 31. 10. 2019, 10 Uhr im Abgeordnetenhaus auf der Kaiser-Friedrich-Straße 3, Umweltausschuss Raum 401 oder 420 (kann beim Pförtner erfragt werden).

 

Die Deutsche SHG der Jodallergiker, Morbus Basedow- und Hyperthyreosekranken bittet Jodallergiker und Menschen in  Rheinland-Pfalz, die sich ihre Atemluft nicht heimlich mit Silberjodid vergiften lassen möchten, zu diesen öffentlichen Sitzungen zu kommen.  

 

Informieren Sie bitte auch alle diejenigen, die Interesse an ihrer Gesundheit und dem Schutz der Umwelt haben, über diese öffentlichen Sitzungen des Agrarausschusses und des Umweltausschusses im Mainzer Abgeordnetenhaus am 30. und 31. Oktober.

 

Bei der Deutschen SHG der Jodallergiker, Morbus Basedow – und Hyperthyreosekranken in Trier (bundesweit bekannt und bei Nakos und Sekis gelistet) ist zu keiner Zeit eine Information oder Anfrage der Landesregierung oder einer anderen Behörde über die Freisetzung von Silberjodid durch Hagelflieger eingegangen.

 

Von Jodallergikern erhielt ich allerdings seit 2013 vermehrt Anfragen, ob mir eine Verschärfung der heimlichen Jodausbringung bekannt sei, da sie – trotz sorgfältigster Auswahl ihrer unjodierten Lebensmittel – unter z.T. extremen jodinduzierten Symptomen wie Nervosität, Zittern am ganzen Körper, Herzrasen und Herzstolpern, schlimmen Hautausschlägen, Augenentzündungen, Kreislaufzusammenbrüchen und besonders starken Atembeschwerden und Erstickungsanfällen litten. Im letzten dokumentierten  Erstickungsanfall infolge inhaliertem Jod bestand akute Lebensgefahr.

Wahrheitsgemäß mußte ich bisher antworten, daß mir keine  weitere Jodausbringung in Lebensmitteln oder im öffentlichen Raum bekannt sei.

 

Nach Kenntnisnahme der Antwort der Landesregierung über die erlaubte Freisetzung von Silberjodid durch Hagelflieger werde ich nun selbstverständlich alle Jodgeschädigten, die sich wegen der plötzlich wieder  vermehrt auftretenden Jodsymptome – trotz strikter Befolgung der ärztlich gebotenen Jodkarenz (Prof. Dr. med. Hengstmann) -   bei mir gemeldet haben, darüber informieren, daß es, genau wie sie befürchtet hatten, seit 2013 eine heimliche, nicht bekannt gemachte weitere  Jodierung  gibt, und zwar die der Luft über die Freisetzung von Silberjodid, über die nicht informiert wurde und wird und vor der die Bevölkerung nicht gewarnt wird.

 

Jodallergikern sei geraten, bei unerwartet auftretenden Jodsymptomen Datum, Ort und Zeit zu protokollieren und eventuell juristischen Rat einzuholen.

 

Copyright by Dagmar Braunschweig-Pauli M.A., Sprecherin der Deutschen SHG der Jodallergiker, Morbus Basedow- und Hyperthyreosekranken. Trier, den 09.10.2019.